Bei der Wahl der richtigen Haustür gibt es einige Faktoren, die Du beachten solltest. Den stärksten Einfluss hat natürlich die Art der Nutzung bei Dir – so fällt die Empfehlung für eine neue Tür komplett anders aus, je nach dem ob Du allein oder zu zweit wohnst oder ob Du Kinder und Hunde hast, ob die Tür ungeschützt auf der Wetterseite Deines Hauses steht oder unter einem Vordach.
Hier findest Du 5 Tipps, um genau die richtige Tür für Dich zu finden:
1. Tipp
Entscheide Dich für das passende Material Deiner neuen Haustür!
Es gibt nicht “den optimalen” Werkstoff für Haustüren – jedes Material hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Hier eine kurze Übersicht, welche Stärken und Schwächen welche Materialien haben und für wen welches Material die richtige Wahl ist:
Haustüren aus Kunststoff:
Kunststoff ist in der Regel das günstigste Material für Haustüren, bietet hohe Pflegeleichtigkeit und ist zudem nahezu wartungsfrei.
Leider weißt das Material an sich eine eher geringe Verwindungssteifigkeit, sehr eingeschränkte Reparaturfähigkeit und bauartbedingt nur sehr begrenzte gestalterische Möglichkeiten.
Kunststofftüren sind meine Empfehlung an Dich, wenn der Preis eine sehr große Rolle spielt und Du Abstriche bei Optik und Funktion in Kauf nehmen kannst – z.B. bei einer Nebeneingangstür. Auch wenn Du eine Tür suchst, die ähnlich eines Fensters einen möglichst großen Glasanteil hat, bist Du mit diesem Material gut aufgehoben.
Haustüren aus Aluminium:
Aluminiumhaustüren sind für nahezu jeden Einsatzbereich empfehlenswert: Sie sind pflegeleicht, nahezu wartungsfrei, sehr Verwindungssteif und bieten eine hohe Einbruchhemmung. Weitere Stärken sind sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und tolle Optik insbesondere bei moderneren Designs.
Auf der anderen Seite stehen die eingeschränkte Reparaturfähigkeit, begrenzte gestalterische Möglichkeiten – insbesondere bei klassischen Optiken – und eingeschränkter Spielraum für individuelle Lösungen.
Haustüren aus Aluminium sind meine Empfehlung an Dich, wenn Du eine möglichst wartungsfreie Tür in moderner Optik suchst, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet und trotzdem für jedes Budget erschwinglich bleibt.
Haustüren aus Holz:
Holzhaustüren bieten – wenn Sie einen technisch ausgereiften Aufbau haben – eine sehr hohe Verwindungssteifigkeit und absolute Freiheit in der persönlichen Gestaltung. Individuelle Anpassungen und Sondermodelle kein Problem und Du findest hier auch bei aufgefallenen Wünschen Deine Traumtür – egal ob mit Altholzoberfläche in astiger Eiche oder deckend in RAL nach Wahl.
Deckende Oberflächen sind zudem jederzeit sehr gut zu reparieren und auszubessern – eine Holzhaustür lässt sich auch nach vielen Jahren der Nutzung immer wieder in den „Neuzustand“ zurück versetzten. Auch ein Wechsel der Farbe, um dem Gesicht Deines Hauses eine neue Optik zu geben ist hier immer wieder möglich. Suchst Du eine wunderschöne, klassische Stiltür oder eine Tür mit Echtholzoberfläche gibt es kaum eine Alternative.
Holzhaustüren sind jedoch nicht so kratzfest wie Türen aus Alu oder Kunststoff und in der Regel in der Grundausführung auch etwas teurer (dafür sind Sonderwünschen meist günstiger). Auch benötigen Holztüren – gerade bei geölten Naturholzoberflächen – regelmäßige Pflege um dauerhaft schön zu bleiben.
Holzhaustüren sind meine Empfehlung für Dich, wenn Du alle Macken immer irgendwann auch mal wieder komplett weg bekommen möchtest, eine einzigartige Tür suchst oder eine natürliche Echtholzoberfläche bevorzugst.
2. Tipp
Finde den richtigen Isolierwert für Deine Haustür!
Bei kaum einem Thema gibt es ähnlich viele offene Fragen. Was ist ein UD-Wert? Was bedeutet W(m²K)? Und wie wichtig ist denn jetzt eigentlich der Isolierwert einer Haustür?
Wichtig sind hier zwei Faktoren:
1. Wo wohnst Du?
2. In welchem Gebäude wird die Haustür verbaut? (Der Isolierwert des Hauses ist hier ausschlaggebend.)
„Wo wohne ich“ ist meist leicht zu beantworten – klar, dass eine Haustür im Sauerland bei -20 ° C im Winter einen anderen Isolierwert benötigt, als in Süditalien bei Temperaturen selten unter dem Gefrierpunkt.
Hier sind aber auch andere Faktoren wichtig: Ist die Tür ungeschützt vor der Sonne Richtung Süden ausgerichtet oder lichtgeschützt im Norden? Hast Du ein Vordach oder einen Dachüberstand, der einen Teil des Klimas abhält?
Entscheidend für den Isolierwert ist die Frage, in welches Haus die Tür verbaut werden soll. Baust Du neu, gibt es klare Vorgaben, welchen UD-Wert (gibt den “Isolierwert” für Haustüren an – je kleiner der Wert, desto besser) die Tür haben muss.
Baust Du ein Niedrigenergiehaus, ist ein Wert von deutlich unter 0,9 wünschenswert, hast Du einen Altbau, ist auch eine Tür mit 1,2 oder 1,6 oftmals ausreichend. Das kann man sich sonst gut vorstellen wie mit einem schlecht isolierten Schlafsack im Winter – wenn Du da auf eine Stelle zusätzlich ein Kissen legst, ist es da zwar etwas wärmer, aber frieren tust Du in einer kalten Nacht trotzdem.
Die Tür muss somit zum Gebäude passen. Die Mindestanforderung an eine Haustür nach GEG 2020 ist ein UD-Wert von 1,8, jedoch greifen z.B. Förderungen der KFW oftmals erst ab 1,3.
Verwirrend? Nein: Je niedriger, desto besser, alles unter einem UD-Wert von 1,3 ist warm und gut isoliert – alles unter 0,8 ist nur für sehr gut isolierte Neubauten interessant und im Altbau in der Regel nicht unbedingt notwendig.
3. Tipp
Achte auf die Sicherheit Deiner Haustür!
Eine Haustür muss sicher sein. Punkt. Wenn Du nach Hause kommst und Deine Tür hinter Dir schließt, möchtest Du jederzeit darauf vertrauen, dass sich kein Unbefugter Zutritt verschafft.
Wenn Du in den Urlaub gefahren bist und bei der Rückkehr den Schlüssel rum drehst, möchtest Du alles genau so wiederfinden, wie Du es verlassen hast.
Muss es deshalb in jedem Fall eine auf Einbruchhemmung geprüfte Tür sein? Da antworten wir meist mit einem klaren „Jain“ 😉
Eine gut konstruierte Haustür ist immer einbruchhemmend. Die verwindungssteife Konstruktion, Mehrfachverriegelungen und schwere Bänder machen es Einbrechern bereits in der Serienausstattung sehr schwer. Auch die Statistik spricht eine klare Sprache:
Nur ca. 13 % aller Einbrüche gehen über die Haustür – die meisten (fast 50 %) über Balkontüren oder (mit über 30 %) über ein Fenster. Hier lohnt also der Mehrpreis für zusätzliche Einbruchhemmung nach RC 2 oder RC 3 > RC = Resistance Class (früher WK 2/3 für Widerstandsklasse) also am meisten. Sind Fenster und Balkontüren gut gesichert, kann die Haustür natürlich zusätzlich gesichert werden.
Egal ob mit Fingerscan, Automatikschloss oder Bandseitensicherung, oder durch einen Aufbohrschutz und “Panzerglas” ist nahezu alles möglich. Willst Du sicher gehen, lass Dich über die Möglichkeiten, Optionen und Ausführungen nochmals von einem Fachmann beraten.
4. Tipp
Wähle eine Optik nach Deinem Geschmack für Deine neue Haustür!
Warum hier der Punkt “Optik” steht? Weil es ganz klar eine der wichtigsten Eigenschaften einer Haustür ist. Was nützt warm, sicher und mit toller Funktion, wenn die Tür nicht zum Haus passt?
Unser Tipp:
Fotografiere Dein Haus! Mach mindestens zwei Fotos von außen (eins nur mit der Tür, eins mit dem ganzen Haus), ein weiteres von Innen im Flurbereich und noch ein paar von Besonderheiten Deiner Einbausituation.
So gibst Du dem Fachmann Deines Vertrauens die Möglichkeit, Dich auch aktiv zur Gestaltung der Tür zu beraten.
Wir sind davon überzeugt: Es gibt keine “schönen” oder “unschönen” Haustüren – entscheidend ist nur, dass Dir Deine zukünftige Tür gefällt UND gleichzeitig perfekt zu Deinem Haus passt.
Ein modernes Bauhaus mit verspielter Stiltür? Ein süßes “Hexenhäuschen” mit einer supermodernen Alutür?
Du merkst – zum Thema Optik kann nur beraten werden, wenn klar ist, wie das Haus aussieht. Eine Brille suchst Du auch am besten aus, indem Du das Gesicht “mitbringst”, zu dem sie passen soll. So läufst Du nicht Gefahr, Dir eine Tür auszusuchen, die zwar toll aussieht, aber nachher eingebaut irgendwie nicht zu Deinem Haus passt.
5. Tipp
Finde den Anbieter bei dem du deine Haustür kaufen willst!
Zum Beispiel
Such Dir einen kompetenten Partner, dann kann bei der Auswahl der Tür auf der sicheren Seite. Achte bei der Wahl Deines Händlers auf folgende Punkte:
1. Kauf nur bei einem Händler, der auch selbst ausmisst und montiert. Ob eine Tür wirklich gut ist oder nicht, merkt man frühestens bei der Montage und spätestens beim ersten Nachstellen im Winter. Wer selbst keine Türen einbaut, weiß nur aus dem Prospekt, welche Tür gut ist und welche nicht. Ist wie ein Koch, der sein Essen nicht probiert.
2. Such Dir einen Händler aus, bei dem Türen zu den Kernkompetenzen gehören und der über solide Erfahrung verfügt. Die meisten, die „irgendwie alles“ können, können das meiste halt oft auch nur “irgendwie”. Hast Du Dir ein Bein gebrochen, gehst Du auch nicht zum Zahnarzt 😉
3. Schau Dir an, was Du nachher bekommst. Entweder in einer Ausstellung, oder Dein Händler gibt Dir ein paar Adressen, bei denen er schon mal Türen verbaut hat. Eine Haustüre nur aus dem Katalog oder dem Internet hält oft nicht das, was der erste Anschein verspricht.
4. Stell Fragen. Wer bei den absoluten Basics schon erste Probleme bei der Antwort hat, interessiert sich meist nicht für das was er verkauft und berät oft nach dem, was sich am einfachsten verkaufen lässt – nicht danach, was für Dich und Dein Bauvorhaben die beste Lösung ist.
Fragen, auf die jeder Fachberater eine Antwort wissen muss sind sind zum Beispiel:
Welchen UD-Wert haben Ihre Haustüren?
Was ist der Unterschied zwischen RC2 und RC3?
Was ist eine Montage nach RAL?
Was für eine Verriegelung würden Sie empfehlen und warum?
Auch ein guter Indikator: Was fragt er Dich? Ohne zu klären in was für einem Haus Du wohnst, wie alt es ist, wie es aussieht (Fotos), nach Deinen Wünschen, Vorstellungen und Erfahrungen, kann keine bedarfsgerechte Beratung erfolgen. Wenn Du Zweifel an der Kompetenz hast, schau immer auch noch einmal alternativ bei einem anderen Händler.
5. Tipp Such Dir einen Fachmann, der für das brennt, was er tut.
Wer sein Produkt liebt, beschäftigt sich automatisch immer wieder und gern damit und kann Dir so viel besser helfen, genau die Tür zu finden, die Dich dauerhaft glücklich macht. Klingt nach einem seltsamen Tipp, ist aber nach meiner Erfahrung eines der wertvollsten Kriterien zur Auswahl eines Händlers – egal ob Tür, Küche, Bad oder bei jedem anderen Gewerk.